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Was mir grad so durch den Kopf geht ....

*******exe Frau
2.441 Beiträge
Themenersteller 
Was mir grad so durch den Kopf geht ....
BDSM als Erweiterung des eigenen Sexlebens. SM im Club in chicen Klamotten, mit dem neuesten Spielzeug, glänzenden Peitschengriffen, edlem Leder, O-Kleider, die die Devotheit der Trägerin spiegeln sollen. Demütiger Augenaufschlag, ein stolzes Grinsen des Doms, ein kurzer Blick in die Runde ob das „Anstrahlen“ seiner Person auch gesehen wurde…..
Sorry – damit kann ich nichts anfangen….

Letztens hörte ich Sätze wie: „Die spielen in der Oberliga….. das ist eine andere Liga….“ Hallo?? Gibt es jetzt schon Kreisklasse, Oberliga, Bundesliga, etc.??? Ich weiß schon wie es gemeint war – aber: ich fand es irgendwie unpassend. Wer maßt sich an das Verhalten anderer in einer bestimmten Liga anzusiedeln? Wann spiele ich in welcher Liga mit? Wenn ich besonders „devot“ oder „masochistisch“ bin? Wenn der Dom besonders „sadistisch“ oder „dominant“ ist, ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt, oder was?? Wer bestimmt das???

Wann ist Frau „(richtig) devot“ – wenn sie nur in der Rolle der sub gefangen ist, demütig den Befehlen Folge leistet, ein williges Fickstück ist (sorry, bissle überspitzt!!) – aber in der Beziehung „auf Augenhöhe“ ihre Meinung sagt? Eine Gratwanderung ohnehin.
Facetten – ggf. auch mal Ausflüge auf die dominante oder sadistische Seite werden als Neigung zum Switcher gesehen, werden zu Ausschlußkriterien.
Versandhausmentalität. Nur ist in einer „Beziehung“ der Umtausch (normalerweise) ausgeschlossen. Aber selbst das ist inzwischen gang und gebe geworden – schade eigentlich. Das Angebot ist so groß, dass aufgrund von Profilen, Vorlieben u.a. Angaben eine Vorauswahl getroffen wird. Aber ich schweife ab…. Mag daran liegen, dass mir momentan viele Dinge durch den Kopf gehen – noch ungeordnet – und mich einiges davon innerlich etwas aufwühlt.

Ach ja, ich war bei diesen „Äußerlichkeiten“ und der Liga….

Gerne saß ich früher schon auf einer Party in einer ruhigen Ecke und habe auch beobachtet. War ich mit Partner und Dom da, war ich immer dankbar wenn er mich schauen ließ und ich dieses Band zwischen uns spürte. Halsband? Kein Bedarf. Fesseln? Wozu? Ein Augenwink, eine Kopfbewegung oder auch nur ein Fingerzeig, eine Geste oder die Mimik sprachen Bände. Oft verständigten wir uns wortlos und diese Innigkeit wie auch das Machtverhältnis als Selbstverständlichkeit strahlte über uns hinaus ….
(Das, was wir lebten ist sicher nicht das Ding anderer – und das ist gut so. Jeder lebt seinen eigenen BDSM – nichts ist allgemeingültig!)

Was mir auf diesen Partys/Events inzwischen fehlt, ist genau dieses Gefühl. Oftmals habe ich den Eindruck, dass es nur noch darum geht zu sehen und gesehen zu werden, neue Kontakte zu knüpfen und sich zu „messen“. Die Leute von früher haben sich inzwischen aus dem öffentlichen Partyleben zurückgezogen, nur noch wenige trifft man ab und an mit Partner/in. Gerade bei diesen Menschen wird weniger Wert auf das neueste Outfit gelegt; was sie tun und wie sie sich geben wirkt nicht künstlich sondern selbstverständlich. Sie strahlen das gewisse Etwas aus.

Als devote Frau möchte ich stolz sein können und auch stolz sein dürfen. Das sind zwei unterschiedliche Baustellen!!! Ich möchte stolz auf meinen Partner und Herrn sein können, weil er gut zu mir ist, wenn auch streng (aber gerecht), wenn er mir ein guter Partner ist, wenn er sich nicht auf meine Kosten vor anderen profilieren will, er selbst bleibt und zu dem steht was er sagt und tut….. Ich möchte stolz sein können wenn ich etwas für ihn getan habe und er es zu schätzen weiß. Denn in diesem Moment gibt er mir den Grund auf mich stolz sein zu können. Wir wachsen aneinander, miteinander.
Ich darf stolz sein und „nein“ sagen, wenn ein Unbefugter versucht meine Grenzen zu testen oder gar zu überschreiten. Ich darf mein Wesen zeigen, denn nur mein Herr hat das Recht mich zu dominieren. Er lässt mich so sein wie ich bin – weil er weiß, dass ich die Grenzen des guten Geschmacks und somit auch die Benimmregeln nicht überschreite. Tut das jmd anders mir gegenüber, kann/darf/soll ich mich wehren – auf meine Art. Trotzdem weiß ich, dass ich meist unter seiner Beobachtung stehe und er notfalls eingreifen würde, wenn ich mit einer Situation nicht zurechtkäme. Letztlich weiß er aber, dass es kaum etwas gäbe, dass mich völlig aus der Fassung brächte. Diese Sicherheit die mir dadurch gegeben wird – macht mich stolz.
Devotion und Stolz müssen keine Gegensätze sein, im Gegenteil. Warum kann ich als starke Persönlichkeit nicht den Stolz haben und mich ganz bewusst einem geliebten Menschen unterwerfen?!
Im Idealfall haben wir eine 24/7-Beziehung, in der das Machtgefälle klar geregelt ist, ER es aber nicht zu seinem gusto schamlos ausnutzt und wir durchaus auf gleicher Augenhöhe miteinander leben. Wenn er dann mal eine bunte Jogginghose anhat oder nackig in der Badewanne oder krank im Bett liegt oder auf andere Art nicht sonderlich dominant wirkt – ist doch das Wissen um die Rollenverteilung immer da – auch wenn ich ihn schon mal recht dominant bei Krankheit ins Bett schicke oder ihm ganz sadistisch einen Haferbrei oder ein Süppchen mache, weil er nix anderes vertragen kann, aber zu stur ist das einzusehen ;-). Immerhin ist da doch immer noch eine Partnerschaft, eine Beziehung, ein gemeinsamer Lebensabschnitt – auch wenn es abgedroschen klingt, dies gilt in „guten und in schlechten Tagen“!

Hier mache ich mir keine Gedanken darum in welcher Liga ich spiele – alles ist so wie es ist. Das gemeinsame Leben spielt im hier und jetzt; alles geschieht in Liebe und beide fühlen sich wohl. Geborgenheit, Sicherheit, Stolz auf den anderen, ein WIR das sich entwickelt (hat) und immer noch weiter ausbaufähig ist. Es hat nichts mit Klammern zu tun, wenn man eine Einheit anstrebt. Gerade in diesem Bereich finde ich persönlich eine enge Vertrautheit sehr wichtig…..
eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
*lol*
leider leider leider bestätigst du mir einmal mehr, dass BDSM vor die Hunde geht. Neigung, Leidenschaft und ja, auch das "anders sein" verkommt zu Events und Präsentationen. Mir dieser Form von BDSM, die mM nach eigentlich keine mehr ist, kann ich so nun rein gar nichts anfangen...

Danke für deinen Beitrag. Er macht mir Hoffnung, dass es noch Menschen gibt, die BDSM so fühlen wie ich.

Tom
**********h_642 Mann
883 Beiträge
Sanfte Hexe
Toll geschrieben und ich gebe dir recht.
Habe in einer anderen Gruppe auch ein wenig von meinem SM geschrieben so wie ich vor 20 jahren den einstieg vollzogen habe und da meine Grundsätze und Wert zu SM dagelegt.
Habe da das Mode SM aufgeführt und Dinge wie, Dienen mit ganzem Herzenaus innerster Überzeugung.
Und wurde ziehmlich angegriffen schade das so viele SMler es nicht verstehen SM zuleben.

Lache oft innerlich zb auf veranstaltungen über die Super Dom/Domsen Wunschzettel Sklaven/slavinen.
Aber es gibt Sie die SMler.
Me
****ay Mann
97 Beiträge
Richtige Beobachtung aber falsche Schlußfolgerung
Als jemand der sich schon zwei Jahrzehnte in der Szene bewegt und von den ersten "öffentlichen" Parties in Hamburg bis heute viel gesehen hat, weiß ich was Du meinst.

Aber ich glaube Du vermischt zwei Dinge, bzw. ziehst den falschen Schluss.

Die Frage des Auftretens, durch Gestus wie durch Kleidung und Accessoires hat wenig mit der Neigung und der Einstellung zum Thema BDSM zu tun. Das war damals so und das ist es noch heute.

Da gibt es Minimalisten, die nichts brauchen und sich sogar weigern auch nur etwas an sich schick zu machen oder ein SM-Spielzeug zu kaufen, genauso wie Perfektionisten die immer vom besten brauchen und solange suchen bis ein Outfit perfekt oder das Equipment für eine Inszenierung wirklich passend ist. Und natürlich viele Graustufen dazwischen. Die Motive reichen von Geiz oder einfach absolut keinem Geschmack auf der einen Seite bis hin zu Unsicherheit oder Prunksucht auf der anderen, aber dazwischen gibt es super viele nette, normale Menschen, die einfach eine unterschiedliche Einstellung zu sich, zu ihrer Sexualität und zum ausgehen haben.

Ich bin der Überzeugung das SM auch mit dem perfekten O-Kleid, einem eigenes geschmiedeten Halsband von einem Edeljuwelier und dergleichen mehr, echt und authentisch sein kann und auch nicht unbedingt zur Außendarstellung dienen muss.

Und mal ehrlich, wenn man auf den meisten Parties schaut, dann sieht man selten edle Kleider, Korsetts, Toys, etc. Verglichen mit der Mode im normalen Leben, ist die SM-Welt eher unterdurchschnittlich bis normal, die wenigen besonderen Dinge stechen sofort ins Auge, weil man sie fast nie sieht. Ich finde das eher bedenklich, denn es zeigt, dass die Szene sehr homogen geworden ist. Ich bin jetzt Ende 30 und sehe beim normalen ausgehen von H&M bis zu italienischen Designern alles mögliche, je nach Bar/Club/Restaurant, halt so unterschiedlich wie Menschen sind. In der SM-Szene sehe ich oft dasselbe. Das finde ich schade, denn Menschen sind vielfältig und wieso sollten sie es nicht auch in der BDSM-Szene sein?

Soviel zu dem Exkurs zu Äußerlichkeiten.

Ich denke was Du meinst, bzw. beobachtest ist eher etwas anderes. Es geht um das wie Menschen sind bzw. sich ausleben und das sieht man durchaus, aber eher an der Ausstrahlung, als an der Aufmachung, auch wenn es da eine Korrelation gibt, auf die ich gerne gleich noch eingehe.

Als ich in die SM-Szene fand, mit gerade mal 17 Jahren (die Neigung war länger da, aber ich traute mich erst da zu meinem ersten Stammtisch und kurz danach zu Dates und irgendwann auch zu Parties). Damals gab es noch kein Internet, die BDSM-Szene war klein und schwer zu finden. Man musste schon aktiv suchen oder sehr großes Glück haben, davon zu erfahren. Klar gab es in Sexshops einiges an Schmuddel-Litaratur und dann kam im Stern eine Domina auf dem Titel und 1992 das erste Buch von Sina-Aline Geißler aber selbst da war SM noch nicht In. Wer sich in der Szene bewegte, hatte diese Neigung in sich. Da waren Akademiker und Fernfahrer, Leute mit Rolls-Royce wie Studenten oder Azubis mit Fahrrad und alle verband diese komische Neigung, die so selten war.

Irgendwann Ende der 90er, mit aufkommen des Internets, wurde SM Mainstreamiger, Filme und Musiker spielten mit dem Genre, die Modewelt griff es auf, das Privatfernsehen drehte ohne Ende über diese schön plakative Obsession und die Parties wie auch die Szene wuchsen.

Das dies Wachstum nicht durch eine plötzliche Verbreitung der Neigung geschah, sollte uns doch allen klar sein, oder? Da kamen viele die ihr Sexleben bereichern wollten, viele die nur Neugierig waren, viele die einfach was Neues suchten um "Besonders" zu sein oder eine Leere in ihrem (Sexual-) Leben zu füllen, etc.

Und was all diese Leute in der Szene so fanden, an Literatur wie auch an Vorbildern, hatte leider nie die Tiefe des "Warums" erreicht. Es ging nie darum was so anmachen an solchen Phantasien war, es ging nie um die Selbstfindung, um die Entwicklung eigener Phantasien. Darum sind ja Geschichten wie "Gor" "Die Geschichte der O" "Eyes Wide Shut" etc. so populär, es waren perfekte Szenarien, die man übernehmen konnte. Schaut Euch die Diskussionen der Anhänger dieser Themen doch an, da wird oft sakrosankt von gesprochen, es geht gar nicht um die Integration von Szenarien in die eigene Phantasiewelt, sondern um das Annehmen einer Identität in dieser Welt.

Kurz: Viele nahmen den Habitus von Leuten in der Szene oder aus Büchern und Filmen an, kleideten sich so wie sie es sahen, gaben sich so wie sie es beobachtet hatten und schufen sich eine Rolle, die sie spielten. Das ist auch die Korrelation zum Äußerlichen. Es geht nicht darum sich zu kleiden wie man es selber mag oder in seinen Phantasien sieht, sondern wie man glaubt sich in der Szene kleiden zu müssen.

Ist das nun gut oder schlecht? Ist das Neu?

Einfallslose Menschen gab es auch Anfang der 90er, Lederhose und Piratenrüschenhemden waren überall zu sehen, die besonderen Ausnahmen waren ebenso selten. Eloquente Menschen mit eigenen Phantasien und Visionen waren auch damals überschaubar, viele hatten einfach nur eine Schlüsselfantasie oder einen Fetisch und wollten diesen ausleben, der Rest war egal.

In den USA übrigens ist die Szene ganz anders, da wird SM nicht als etwas einheitliches Verstanden sondern nur als ein Überbegriff für ganz viele Dinge. Und dort gibt es Workshops zu allem und jeder in der Szene pickt sich die interessanten Dinge raus. Es gibt keinen Dresscode für Parties, also zieht jeder an was er mag usw. das macht die Szene bunter. Natürlich nicht authentischer, denn auch dort sind natürlich viele die nur mal Neugierig sind.

Aber ob es so schlecht ist, das auch "normale" Leute SM für sich entdecken?

In meinen Augen passen beide Sachen zusammen, auf der einen Seite die Leute mit echter Veranlagung, auf der anderen die einfach nur ihr Leben damit bereichern wollen. Nervig sind bei beiden diejenigen, die danach sich für die Über-Experten halten und anderen erzählen wollen wie SM zu sein hat. Das gab es auch damals (wer keine Schwarzen Sachen anhatte, konnte kein SMler sein, ohne Ring der O war man kein SMler, Switcher sind keine echten SMler weil sie sich nicht Entscheiden können, alle Frauen sind in Wirklichkeit devot, usw.) und es nervt bis heute *g*
*******Pam Mann
25 Beiträge
o.O
Also schon cool was euch so durch den kopf geht *zwinker*

aber es ist doch alles kein messen oder sich zeigen !! ( so wie meine EX es immer haben wollte) ... sondern wohl eher eine vorliebe, ein fetisch den man auf seine eigene art und weise auslebt.

ich zu meinem teil, lebe es für mich privat zuhause aus und muss es nicht in die öffentlichkeit tragen !!! ich mach es für mich und nicht für die anderen !!!

Lieben gruß Phil
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